Bereits Anfang Dezember 2021 haben alle Stadtbahnen der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) einen neuen mobilen Fahrscheinautomaten. Damit ist die Umrüstung der 166 Bahnen, die erst Ende Oktober begann, schon deutlich früher abgeschlossen. Ursprünglich sollte der Austausch bis zum Jahresende erfolgen. „Statt der geplanten sechs Wagen pro Nacht, haben die Automatenspezialisten und Werkstattfachleute bis zu neun Automaten in einer Schicht eingebaut“, sagt Projektleiter Sascha Heiser. Und er fügt hinzu „An den neuen bargeldlosen Automaten wurden bereits 12.000 Tickets verkauft. Jetzt haben auch die ersten sechs Busse ihren Fahrscheinautomaten. Die weiter folgen bis Sommer 2022.“
Ende Oktober 2021 begannen die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) mit dem Austausch ihrer mobilen Fahrscheinautomaten in den Stadtbahnen. Die neuen ersetzen die rund 30 Jahre alten bisherigen Modelle. Sie sind kleiner und leichter, bezahlt wird mit Karte statt Bargeld. Ab Dezember wurden auch die neu gelieferten Busse damit ausgerüstet, die Bestandsfahrzeuge folgen ab Frühjahr. Jetzt haben alle Stadtbahnen einen neuen Fahrscheinautomaten besitzen, die Busse sollen spätestens im Sommer 2022 ausgerüstet sein. Die Umrüstung kostet rund 2,7 Millionen Euro und wird ohne Fördermittel finanziert.
Die mobilen Automaten ermöglichen Kunden auch wieder einen Fahrscheinkauf im Bus. Der Verkauf durch die Busfahrer wurde im März 2020 pandemiebedingt eingestellt. Dieser Wegfall hatte allerdings auch positive Effekte auf die Pünktlichkeit einiger Linien wie beispielsweise der 63. Früher gingen durch den Verkauf von Tickets durch den Fahrer an manchen Haltestellen gleich mehrere Minuten verloren, wodurch der Bus dann mit Verspätung unterwegs war.
Alte Blechtrottel hatten ausgedient
Waren die bisherigen Automaten Anfang der 1990er Jahre das Maß der Dinge, sind sie heute überhaupt nicht mehr konkurrenzfähig. Vor allem wurde von den DVB-Kunden immer häufiger die fehlende Möglichkeit zur bargeldlosen Bezahlung kritisiert. Dazu kamen die stark zunehmende Störanfälligkeit sowie ein akuter Mangel an Ersatzteilen. Wegen ihrer überholten Technik wurden die Geräte vom Servicepersonal zuletzt als „Blechtrottel“ bezeichnet. Der Begriff hatte sich schon bei den früheren stationären Automaten etabliert.
Kompakt und einfach zu bedienen
Viele Kundenwünsche flossen bei der Auswahl des neuen Automaten ein. Heraus kam ein kompaktes und leicht zu bedienendes Modell. Hersteller ist die Dortmunder Firma ICA, die auch schon die stationären Automaten an den Haltestellen geliefert hat. Der mobile Ticketautomat ist mehrsprachig und zeigt neben Deutsch auch Englisch, Spanisch, Tschechisch, Polnisch oder Russisch an.
Ticket kommt sofort
Mit 59 Zentimetern Höhe und 22 Zentimetern Breite ist der neue Automat deutlich kleiner als sein Vorgänger. Er wiegt nur 11,5 Kilogramm, ist damit leicht austauschbar und kann sogar in Busse eingebaut werden. Auf dem Startbildschirm des 10,1 Zoll großen Farbdisplays sind mit der Einzelfahrt, Einzelfahrt ermäßigt, Tageskarte und Familientageskarte die vier am häufigsten in DVB-Fahrzeugen gekauften Tickets abgebildet. Durch antippen lassen sie sich direkt auswählen, bezahlt wird kontaktlos durch das Auflegen der Girokarte (EC), Kreditkarte oder des Handys. Damit das im fahrenden Wagen möglichst schnell geht, wird auf eine lange Menüführung verzichtet. Es kann immer nur ein Fahrschein gekauft werden, der wie bisher schon entwertet ist. Auch aus hygienischen Gründen fällt das Ticket nicht in einen Ausgabeschacht, sondern kann direkt am Ausgabeschlitz abgezogen werden. Gesetzlich vorgeschrieben ist das Angebot eines Kaufbeleges.
Technische Daten der neuen mobilen Fahrscheinautomaten:
- Abmessungen: 59 Zentimeter hoch, 22 Zentimeter breit, 23 Zentimeter tief
- Gewicht: knapp 11,5 Kilogramm
- Material: Edelstahlskelett mit besonders schlagfestem Kunststoffmantel
- Design: abgerundete Form, prämiert mit Industriepreis „Red Dot Design Award“
- Anzahl: 512 (einschließlich Werkstattreserve und Erweiterungsmöglichkeit)
- Display: 10,1 Zoll-Touchdisplay mit Vandalismus resistenter Oberfläche, 18 Grad geneigt
- Preis: knapp 5.000 Euro/Stück inklusive Einbaukosten
- Sprachen: Deutsch, Englisch, Spanisch, Tschechisch, Polnisch, Russisch
- Zahlungsmöglichkeiten: Girocard (EC-Karte), Kreditkarte (VISA/MasterCard - später American Express), Apple Pay, Google Pay
- Ticketangebot: Einzelfahrt, Einzelfahrt ermäßigt, Tageskarte, Familientageskarte (auf Linien mit Tarifzonengrenze auch für zwei Tarifzonen) - Angebot kann bei Bedarf geändert werden.